Ein spannender Artikel aus dem Ärzteblatt:
Im Fokus steht das Hormon Insulin. Es wird ausgeschüttet, wenn wir zuckerhaltige Speisen verzehren und schleust den Zucker aus dem Blut in unsere Körperzellen – vorzugsweise in Muskeln, Leber und Fettgewebe. Dabei gilt: Je mehr Zucker wir aufnehmen, desto mehr Insulin wird freigesetzt. Ludwig zufolge stößt dieses System bei unserem heutigen Zuckerkonsum an seine Grenzen.
Denn ab einem bestimmten Punkt wird so viel Insulin freigesetzt, dass es seine Aufgabe übererfüllt: Es schleust derart viel Zucker in die Körperzellen ein, dass der Blutzuckerspiegel unter sein normales Maß abfällt. Weiterhin sinken freie Fettsäuren und Ketonkörper im Blut ab. Es entsteht eine relative Unterversorgung mit Nährstoffen. „Dadurch wird dem Gehirn fälschlicherweise signalisiert, dass die Energiereserven des Körpers aufgebraucht sind“, so Ludwig. „Um uns vor dem Verhungern zu schützen, schaltet der Körper in einen Energiesparmodus.“ Wir wollen uns weniger bewegen und werden wieder hungrig, vorzugsweise auf Lebensmittel mit viel Zucker.
Ein Teufelskreis beginnt, der zur Folge hat, dass wir zu viel Nahrung aufnehmen. Dabei tut das Insulin sein Übriges: Es aktiviert die Fettzellen, vermehrt Zucker in Fett umzuwandeln und zu speichern. Gleichzeitig hemmt es die Fettverbrennung. Das Resultat: Wir werden dick und bleiben trotzdem hungrig.